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Bali – DAS tropische Urlaubsparadies schlechthin? Jein...

Als Einstieg wähle ich das Thema Essen, da Essen – oder besser gesagt das Intuitive Essen – ja eines meiner Themen sind. Wie schon in vielen Urlauben zuvor habe ich bei dieser Reise trotz viel Faulenzens, wenig Sport und guten Essens ein wenig abgenommen. Woran liegt das nun? Nein, den berüchtigten Bali Belly (Reisedurchfall auf Bali, der ungefähr die Hälfte der Reisenden erwischt) habe ich glücklicherweise nicht bekommen. Viel mehr liegt es daran, dass mir im Urlaub das Intuitive Essen sehr gut gelingt. Kein Stress, keine Verpflichtungen, ich muss mich nicht selbst ums Essen kümmern, sondern kann essen, wonach mir gerade ist. Vor allem beim Frühstücksbuffet. Da wähle ich einfach nach Belieben aus. Das Tollste sind natürlich die frischen Früchte, und diese waren besonders köstlich, weil sie vor Ort reif geerntet werden und nicht im Flugzeug oder Schiff nachreifen wie die tropischen Früchte, die wir in Nordeuropa bekommen. Es gab Papaya, Ananas, verschiedene Melonen und Obstsalat. Ich habe jeden Tag viel Papaya gegessen. Dazu extra für mich zubereitete glutenfreie Bananen-Pancakes aus Reismehl.

 

Nochmals kurz zurück zum Thema Krankheiten. Es gibt auf Bali durchaus Moskitos, die Dengue-Fieber übertragen. Dies wird jedoch gern verschwiegen, um die Touristen, auf die und deren Geld man ja angewiesen ist, nicht zu verschrecken. Dengue-Fieber ist kein Spaß und es gibt auch keine Impfung. Mehr Infos: www.dengue.de

 

Um Ausflüge zu unternehmen, sollte man sich informieren und Preise vergleichen. In den Hotelanlagen und bei den Pauschalreiseanbietern mit Veranstaltern vor Ort sind Touren vergleichbar teuer. Individuelle und günstigere Ausflüge kann man normalerweise bekommen, indem man mit Taxifahrern außerhalb der Hotelanlagen spricht und verhandelt. Das kann natürlich versicherungstechnische Fragen aufwerfen, für den Fall, dass etwas passiert (wohingegen man bei den offiziellen Veranstaltern i.d.R. versichert ist, aber wir haben es riskiert und zum Glück ist nichts geschehen.

 

Es gibt zahlreiche Tempel auf der Insel. Das „Gate of Heaven“ am Tempel Pura Lempuyang Luhur habe ich mir bewusst gespart, da man für das berühmte Foto Stunden anstehen muss. Ich bin zwar auf Instagram, aber nicht zu Zwecken der reinen Selbstdarstellung. Wir haben uns stattdessen lieber den Pura Goa Lavah Tempel mit Fledermäusen inklusive angesehen, ohne Anstehzeit!

 

Wer an Kunst und Markt interessiert ist, sollte Ubud besuchen. Auch wartet die Stadt mit dem bekannten Monkey Forest auf. Diesen hatten wir aber ausgelassen, da wir keine Tollwut-Impfung haben und schon bei Candidasa während einer kleinen Wanderung etliche Affen erspähen konnten. Ubud ist eine sehr belebte Stadt im Inneren der Insel. Viele Aussteiger und (Langzeit-)Urlauber sind dort unterwegs. Für mich persönlich war es kein Highlight – aber das ist wie so vieles Geschmackssache.

 

Urlauber, die neben einem tropischen Paradies Action und Party möchten, sollten nach Kuta reisen. Ich persönlich war in der Nähe von Candidasa, wo es eher ruhig zu geht. Zwar gibt es kleine Geschäfte und Bars & Restaurants, aber keine Partymeile. Da ich auf Hochzeitsreise war, wollte ich es auch eher ruhig. Das habe ich in der gebuchten Hotelanlage auch bekommen.

 

Zum Thema Essen kann ich sagen, dass es mitnichten super günstig ist. Zumindest nicht, wenn man relativ sichere Speisen möchte und in der Hotelanlage isst, wo einfacher gebratener Reis mit etwas Hähnchen umgerechnet etwa 8 Euro kostet. Getränke sind sehr teuer, selbst ein Dosenbier aus dem Shop um die Ecke ist deutlich teurer als in Deutschland. In der Hotelanlage sind Getränke in etwa so teuer wie in der Gastronomie in Deutschland, auch Cocktails!!! Extrem teuer mit 8,50 € für ein Glas waren die Weine, von denen es in unserer Hotelanlage auch keine guten gab (aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache).

 

Wer nach Bali möchte, muss derzeit (da es aktuell keine Direktflüge aus Deutschland bzw. von Frankfurt aus gibt) 16 Stunden reine Flugzeit + Umsteige- / Wartedauer einkalkulieren. Das ist sehr lang, vor allem, wenn man Economy reist und wenig bis gar nicht im Flugzeug zu schlafen fähig ist (wie in meinem Fall). Ich muss sagen, das ist mir für eine Urlaubsinsel mit nicht sooooo vielen Highlights einfach zu lang. Zwar bin ich schon weiter geflogen, aber Australien und Neuseeland haben auch eindeutig mehr zu bieten.

 

Umwelt ist ein großes Thema auf Bali - zu groß, um mich ihm hier ausführlich zu widmen. Nur ein wenig sei gesagt. Je nach Flutkonditionen findet man an dem "Traum" Stränden leider viel Plastikmüll. Andernorts wird dieser direkt neben den bescheidenen Behausungen der Einwohner verbrannt. Auch liegt viel Müll in der Natur herum. Leider gibt es hier viel Luft nach oben - und da dürfen wir uns alle an die Nase fassen, da jeder von uns Unmengen Plastikmüll verursacht... Ganz zu schweigen natürlich von der CO2 Bilanz durch den langen Flug...

 

Mein Gesamtfazit: wenn du in Australien oder Südost-Asien lebst und nur einen kurzen Flug hast, ist Bali auf jeden Fall eine Reise wert. Von Europa aus muss ich sagen, gibt es nähere Ziele, die mit Direktflügen erreichbar sind. Die Insel wird von Bloggern, Influencern, Reiseveranstaltern & Co. stark gehypt und wird dem meines Erachtens nach nicht vollumfänglich gerecht. Bevor ihr also die lange Reise antretet, informiert euch ausführlich bei verschiedenen, am besten unabhängigen Quellen und entscheidet dann selbst.

 

 

Viele wertvolle Informationen zu den Themen Umwelt, Tierquälerei, Krankheiten und mehr könnt ihr auf dem Blog von Ute Kranz lesen, den ich hier verlinke: https://www.bravebird.de/7-gute-gruende-nicht-nach-bali-zu-reisen/

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